25 Jahre

„Als Mensch ist man ständig auf der Suche nach dem Glück, uns ging es auch nicht anders, denken wir doch mal zurück“

Am Krönungssamstag, den 04. September 1983 wurden die Dropjänger von jungen Männern, von denen die damalige Presse zu berichten wusste, dass sie sich aus Messdienern von St. Quirin auf der einen Seite rekrutiert haben und auf der anderen Seite von, durch das einschlägig bekannte, neue „Ossi“ geprüften Nachtschwärmern gegründet wurden. Allen gemeinsam war und ist die Liebe zu ihrer Heimatstadt sowie die Faszination für das Schützenfest und den damit verbundenen traditionellen Werten.

„Nüss, du ons Stadt, ons schönste Stadt am Rhing, Nüss du ons Stadt, möt Hätz on Sunneshing“

Auf der Gründungsversammlung war schnell die Entscheidung gefallen, sich bei der Schützenlust zu bewerben. Die Ballotage durch das Corps erfolgte dann auf der Chargiertenversammlung im November 1983, zu der man damals als „Anwärterzug“ noch vollzählig erscheinen mußte. Deutlich schwieriger gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Zugnamen. Während solche wie Concordia Chaos oder die Neusser Fighter zwar der emotionalen Grundhaltung der Mitglieder entsprachen, hatte man sie aus verständlichen Gründen verworfen. Unserem Ehrenmitglied Ernst Freistühler ist es zu verdanken, dass mit „Dropjänger“ schließlich ein geeigneter Name gefunden wurde. Alle Aktiven konnten und können sich noch heute mit diesem uneingeschränkt identifizieren.

„Mer send Nüsser möt Hätz on Seel, Mer send Schötze möt völl Jefühl“

Überhaupt sind wir aus den Gründungstagen unseren Gönnern sehr zu Dank verpflichtet. Entweder haben sie uns finanziell oder mit anderen Dingen gerne und ohne zu zögern unterstützt. Auf sie konnten wir und können wir auch heute noch immer zählen. Mit Michael Bott, Dieter Frankenheim, Gernot Kaas (Mitmarschier-Recht auf Lebenszeit), Paul Napp-Saarbourg, Kaspar Peck, Paul Schmitz und Heinrich Stüsgen führen wir eine stattliche Anzahl von weiteren Ehrenmitgliedern in unsererm Zugregister. Sie sind uns immer herzlich willkommen und dass nicht wegen eines Obulusses in die Zugkasse.

Von den damaligen Gründungsmitgliedern sind immerhin noch fünf im Zug aktiv. Über die Jahre ist der sukzessiv auf seine heutige Stärke von 25 Aktiven angewachsen. Wurden zunächst nur Gleichaltrige aufgenommen, zählen inzwischen auch vier Senioren (unserem Ältestenrat) zu den Stützen der Gemeinschaft. Gastmarschierern gewähren wir gerne einmalig die Möglichkeit, sich mit dem Kirmesbazillus infizieren zu lassen. Allerdings kommen diese dann nur schlecht wieder von uns los.

Ganz im Sinne der Schützentradition setzt sich der Zug aus unterschiedlichen Charakteren und Berufsgruppen zusammen. Dass der Apotheker mit dem Gesellen und der Händler mit dem Dachdecker zusammen an einer Idee zieht, ist bei uns kein geflügeltes Wort.

„… egal ist uns der Status wir haben in jedem das Gute entdeckt“

Ein Blick in die Jahresübersicht zeugt davon, dass die Dropjänger nicht nur zum Schützenfest zusammenstehen. Neben unserem traditionellen Neujahrsempfang, Osterschießen und der Nikolausfeier gehören jährliche Familienausflüge, wie der Sturm auf „Irrland“, genauso zum festen Bestandteil des Zuglebens wie die regelmäßig stattfindende Vor-Ort-Versammlung in Kölle. Überhaupt hat mit zunehmenden Jahren der Einfluss der Ehefrauen und Kinder auf die Aktivitäten zu genommen, ohne dabei zu dominieren.

„Als Mann ist man die Hälfte nur, `ne Frau macht uns komplett. Dicke Nerven und Humor wär`n gut, optisch mögen wir es adrett.“

Gerne feiern wir als Zuggemeinschaft mit allen kleinen und großen „Mitgliedern“, nicht minder gerne sind die Zugkameraden aber auch mal für sich unterwegs.

„Man sieht sich, ist so schnell gesagt…..

Nachdem im Jahre 2001 unser geliebtes Wachlokal „Ossi“, in dem wir das Kneipenleben von der Pieke auf lernen durften, für immer seine Türen schließen musste, haben wir mit dem Vogthaus und vor allem mit unserer zentralen Kirmesschaltstelle „Am Bastianes“ eine neue Heimat finden können. Hier trifft man sich, hier sieht man sich.

Als Schützenzug gehört die regelmäßige Teilnahme an diversen Schießveranstaltungen zu den gern mitgemachten Aktivitäten. So konnten die Dropjänger mit Birger Hansen, Christoph Napp-Saarbourg und Kai Uwe Görtz bisher drei Corpssieger stellen. Weitere Schützen haben bei Corps- und coprsübergreifenden Wettbewerben für Furore gesorgt.

Als Mitbegründer der Zügegemeinschaft: Freundschaft über Corpsgrenzen hinweg, schauen wir gerne über den corpseigenen Tellerrand und pflegen die Kontakte zu vielen Zügen in den anderen Gesellschaften des Regimentes.

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der schönste im ganzen Land? Das kann doch nur einer sein, so `n echter Schütze aus Neuss am Rhein“

Eine ganze Reihe der Aktiven ist nicht nur während des Neuser Bürgerschützenfestes dabei, sondern sie unterstützen auch die Schützenfeste in Reuschenberg, Weckhoven, Gnadental Grimmlinghausen, Uedesheim, Holzbüttgen, Plettenberg ( unser nächstes Ziel) und Neuss Furth. Diese Aktivitäten führten und führen zu einer ganzen Reihe von Einladungen. So wurden als Gastzug viele Regimenter dieser Vororte aktiv unterstützt. Selbst in Lippstadt und Köln Longerich durften wir uns als Schützenzug einbringen und neue Freundschaften schließen.

„Die Krönung bei den Dropjängern feiern wir im großen Stil, selbst der weitgereiste Gast macht unsere Feier gerne zu seinem Ziel“

Zum besonderen Höhepunkt in unserem Schützenkalender gehört seit Jahren, die im großen Stil organisierte Zugkrönung. Auf unserer Bühne haben sich schon Stars und Sternchen bekannt aus Funk und Fernsehen, ein Stelldichein gegeben. Ob Guido Cantz, die Colörs, WolfgangReich, Lutz Kniep, die Lines Show, Et Zweigestirn, Peter Kerscher oder Tom Lind, daneben gehörten die Auftritte der Zugkameraden und Zugfrauen stets zu den Erlebnissen der besonderen Güteklasse. Ob als Starlight Express auf Rollschuhen, ob als Tina Turner rockend, ob mit choreographischen Highlights gespickte Boygroup, als Männerballett oder als nahezu perfekte Imitation eines der Großen des Showgeschäftes für die Gäste gab es während dieser Auftritte kein Halten mehr.

„… viele Nadeln, Spangen, Orden an der Brust hell strahlend blinken“

Gemeinsam mit Wilfried Küfen bringt der Zug seit seinem 18 -ten Geburtstag einen liebevoll gestaltelten Pin heraus mit dem verdiente Schützenfreunde gerne geschmückt werden.
Ohne Frage haben sie inzwischen Sammlerstatus erreicht.

Das Schützenjahr wird seit einigen Saisons unter ein bestimmtes Motto gestellt, „Und immer wieder geht die Sonne auf“ nach dem Regenjahr von Karl Theo Rheinhart, „11 Freunde wollen wir sein“ zur Fußball WM in Deutschland ,der „Brückenschlag nach Köln“, „Dropjänger und Freunde“, um nur einige zu nennen. In diesem Jahr fügt sich alles dem Gedanken: „Alle Mann in einem Boot“ unter, zu dem wir auch unsere fünfte Großfackel präsentieren werden.

„Und wenn dat Trömmelche geht….“

„Musik kennt keine Grenzen“ und so hat der Zug in der Zwischenzeit mit „15 Jahre Dropjänger“, „Nüss, du ons Stadt“ ,“ Du bist die schönste Stadt“ und „Und immer wieder geht die Sonne auf“ vier CD`s herausgebracht, auf denen altes und neues Liedgut aufeinander abgestimmt, zu hören ist. Seit zwei Jahren kommt aus den Reihen des Zuges der Neusser Schützenkalender.

Die Dropjängerfamilie freut sich auf ein sonniges Schützenfest als Höhepunkt des diesjährigen Jubiläumsjahres. Zu krieschen fangen wir an, wenn unser Zuglied ertönt:

„Freundschaft ist ein anderes Wort für unseren Verein, was kann es schöneres geben als eine Dropjänger zu sein“

Christoph Napp-Saarbourg
Oberleutnant des Schützenlustzuges Dropjänger 1983